Level Up! Fachtag – Input von Ross Frenett (Moonshot) 

Am 12. und 13. Juni 2024 fand im Rahmen des Projektes Level Up! eine internationale Onlinekonferenz zum Thema „New Frontiers in Digital P/CVE“ statt, bei der es zahlreiche spannende Inputs aus verschiedenen Perspektiven zu hören gab. Die wichtigsten Learnings aus dem Vortrag von Ross Frenett von Moonshot haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.  

Multidisziplinärer Ansatz in der Prävention von Extremismus:

Ein zentraler Punkt ist die Bedeutung eines multidisziplinären Ansatzes in der Präventionsarbeit. Will Frenett betonte, dass Fachleute aus verschiedenen Sektoren zusammenarbeiten müssen, um komplexe Probleme wie Extremismus und organisierte Kriminalität effektiv anzugehen. Diese Zusammenarbeit fördert den Austausch von Wissen und verschiedenen Perspektiven und führt zu innovativen Lösungen. Organisationen sollten daher nicht nur auf traditionelle Methoden setzen, sondern auch interdisziplinäre Ansätze und neue Technologien einbeziehen. Dies hilft, besser auf die sich ständig verändernden Herausforderungen im Bereich der Extremismusprävention zu reagieren. 

Integration von Online- und Offline-Präventionsarbeit:

Ausschlaggebend sind auch die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Vermischung von Online- und Offline-Welten. Die Corona-Pandemie hat viele Organisationen gezwungen, ihre Dienste online anzubieten, was zu einem Paradigmenwechsel im Feld geführt hat. Daher wird die Integration von Online-Diensten in die Präventionsarbeit in den kommenden Jahren unverzichtbar werden. Es ist essenziell, dass Präventionsprogramme sowohl online als auch offline effektiv funktionieren und miteinander verzahnt sind. Organisationen sollten daher frühzeitig Strategien entwickeln, um diese Integration nahtlos möglich zu machen. 

Umgang mit der Vermischung von Ideologien:

Die zunehmende Vermischung von extremistischen Ideologien, Kriminalität und politischen Bewegungen stellt neue Herausforderungen für die Präventionsarbeit dar, da die traditionellen Grenzen zwischen diesen Bereichen immer unschärfer werden. Präventionsarbeit muss daher breiter aufgestellt werden, indem verschiedene gesellschaftliche Problembereiche, wie psychische Gesundheit und häusliche Gewalt, stärker integriert werden. Diese umfassende Herangehensweise ermöglicht es, die Komplexität der Ursachen von Extremismus besser zu verstehen und wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. 

Ethische Nutzung neuer Technologien: 

Die Nutzung neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz und virtueller Realität geht auch mit ethischen Herausforderungen in der Präventionsarbeit einher. Diese Technologien bieten zwar enorme Chancen, aber auch potenzielle Risiken, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Es ist entscheidend, dass Organisationen diese Technologien verantwortungsvoll einsetzen, um unbeabsichtigte negative Auswirkungen zu vermeiden. Dazu gehört auch, klare ethische Leitlinien zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Technologieentwicklung im Einklang mit den Werten und Zielen der Präventionsarbeit steht. 

Flexibilität angesichts politischer Veränderungen: 

Zukünftig müssen Organisationen flexibel und anpassungsfähig auf politische Veränderungen reagieren können. Die politischen Rahmenbedingungen könnten sich in den kommenden Jahren erheblich verändern, was direkte Auswirkungen auf die Arbeit von Präventionsorganisationen haben wird. Um erfolgreich arbeiten zu können, müssen Organisationen innovativ bleiben und bereit sein, ihre Strategien und Arbeitsweisen kontinuierlich anzupassen. Diese Flexibilität wird entscheidend sein, um auf neue Herausforderungen effektiv reagieren zu können und langfristig wirksame Präventionsarbeit zu leisten.