RadiGaMe

Obwohl der Gaming-Bereich seit einigen Jahren als wichtiger neuer Raum für Radikalisierungsprozesse und Präventionsarbeit gilt, steck die Forschung zu Gaming und Extremismus noch in den Kinderschuhen. Viele wichtige Fragen zur Rolle von digitalen Gaming-Räumen im Ökosystem extremistischer Plattformen sind noch ungeklärt und es fehlt an systematischen, empirischen Studien, die Radikalisierungsprozesse und Möglichkeiten für die Präventions- und Interventionsarbeit in Gaming-Räumen untersuchen. Dies gilt insbesondere für den deutschen Kontext, da sich die große Mehrheit bereits existierender Analysen ausschließlich auf englischsprachige Inhalte, Gruppen und Nutzer*innen bezieht.

Der RadiGaMe Verbund, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahmen Zivile Sicherheit – Bedrohungen im digitalen Raum, soll einige der bestehenden Forschungslücken schließen, unser Verständnis für Radikalisierungsprozesse in digitalen Gaming-Räumen weiter vertiefen und sowohl die Strafverfolgung als auch die Möglichkeiten für Präventions- und Interventionsarbeit im Gaming-Bereich verbessern.

Das modusIzad Teilvorhaben im Forschungsverbund widmet sich der Entwicklung von evidenzbasierten, innovativen Ansätzen für die Präventions- und Distanzierungsarbeit im Gaming-Bereich. Dazu gehören u.a. folgende Maßnahmen:

  1. Analyse der speziellen Herausforderungen, mit denen Praktiker*innen im Gaming-Bereich konfrontiert sind
  2. Durchführung von (Fokusgruppen-) Interviews mit Präventionspraktiker*innen und Expert*innen für Distanzierungsarbeit, um mehr über die bereits bestehenden Berührungspunkte der Praktiker*innen mit Gaming-Inhalten, ihre Bedarfe, mögliche Schwierigkeiten im Bezug auf digitale Gaming-Räume sowie mögliche Kooperationsmaßnahmen mit Akteur*innen aus dem Tech-Bereich und den Polizei- und Strafverfolgungsbehörden näher zu beleuchten
  3. Vergleich des bereits existierenden Wissens zu Offline-Radikalisierung und Radikalisierung auf traditionellen Social-Media-Plattformen mit den Forschungsergebnissen zu Radikalisierung im Gaming-Bereich, um daraus Erkenntnisse für mögliche Präventionsansätze im Gaming-Bereich abzuleiten
  4. Mapping bestehender Präventions- und Interventionsansätze mit Gaming-Bezug, Identifizierung von Lücken sowie Überlegungen dazu, wie bereits bestehende Ansätze digitaler Extremismusprävention auf den Gaming-Bereich übertragen werden kann bzw. inwiefern gänzlich neue Ansätze vonnöten sind
  5. Durchführung von Innovationswerkstätten mit Praktiker*innen, um vielversprechende Ansätze der Präventions-, Interventions- und Distanzierungsarbeit in digitalen Gaming-Räumen zu identifizieren und weiterzudenken
  6. Die inhaltliche Beteiligung an den Arbeitsschwerpunkten der anderen Verbundpartner, insbesondere in den Bereichen Früherkennung von Radikalisierungstendenzen, Risikoanalyse/Fallmanagement, und Kooperation zwischen zivilgesellschaftlichen Institutionen und Polizeiakteuren.

Förderung