Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „inside.out“

(inhaftierte) Eltern als Schlüsselpersonen in der Radikalisierungsprävention

Hintergrund und Ziele des Projekts inside.out

Bei dem vom Institut für genderreflektierte Gewaltprävention (ifgg) in Berlin und Brandenburg durchgeführten Modellprojekt inside.out handelt es sich um ein Eltern-Coaching, das sich an zwei Zielgruppen richtet: Es werden sowohl Eltern beraten, die inhaftiert sind und deren Entlassung bevorsteht, als auch Eltern, deren Kinder inhaftiert sind oder von Inhaftierung bedroht sind. Das Projekt zielt darauf ab, Eltern in den jeweiligen herausfordernden Transitionsphasen (Haftentlassung; Inhaftierung; Delinquenz) in ihrer Elternrolle zu stärken. Ihnen sollen u.a. Strategien an die Hand gegeben werden, die sich radikalisierungspräventiv auf Verhaltens- und/oder Denkweisen ihrer Kinder auswirken.

Schwerpunkte der wissenschaftlichen Begleitung

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts „inside.out“ orientiert sich an den Ansätzen einer evolutiven Evaluation. Der Ansatz eignet sich insbesondere für die Erarbeitungsphase eines Programmkonzepts und/oder eine kontinuierliche Begleitung eines Projektes.

Die wissenschaftliche Begleitung bietet vornehmlich eine „Spiegelungsfunktion“ für die Durchführenden des Projektes an. Diese Reflexion ermöglicht es, kontinuierlich und im gemeinsamen Austausch auf der Grundlage des aktuellen Praxis- und Forschungswissens Konzepte und Methoden zur erfolgreichen Umsetzung und Weiterführung des Projektes zu entwickeln.

Im ersten Projektjahr wurden in Kooperation mit dem Projektteam Themenfelder und Fragestellungen für die wissenschaftliche Begleitung identifiziert. Daraufhin wurde besonderes Augenmerk auf die Zielgruppen(erreichung), die Netzwerkarbeit sowie die Rahmenbedingungen und Herausforderungen im Coaching gelegt. Anhand von den bereits stattgefunden Coachings fand eine erste Analyse der Elternrolle, der Transitionsphasen und der Hafterfahrungen statt.

Im zweiten Projektjahr lag der Fokus auf den Coachinginhalten und deren Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den zwei Zielgruppen. Ergänzend dazu wurde eine Kontextualisierung des Arbeitsfeldes der Extremismusprävention vorgenommen.

Im dritten Projektjahr werden Interviews mit den Eltern und Personen aus deren Umfeld erhoben, um deren Strategien im Umgang mit der Inhaftierung des Elternteils bzw. Kindes zu identifizieren.

modus|extrem produzierte im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung drei Podcast-Folgen, in denen projektrelevante Inhalte und Herausforderungen aufgegriffen wurden, die rund um die Themen „Eltern, Kind, Haft und (De)Radikalisierung“ kreisen.

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