Weiterentwicklung der Prävention von sowie Beratung zu Verschwörungsdenken in Zusammenhang mit extremistischen Einstellungen

Aufbau einer bundesweiten Verweisberatung

Verschwörungsdenken und die Verbreitung von Verschwörungserzählungen stellen ein relevantes Problem für die demokratische Gesellschaft und demokratische Institutionen dar. Entsprechende Präventions- und Beratungsmaßnahmen sind eine wichtige Säule der gemeinschaftlichen Bemühung zum Erhalt unserer Demokratie. Hier setzt das Projekt „Weiterentwicklung der Prävention von sowie Beratung zu Verschwörungsdenken in Zusammenhang mit extremistischen Einstellungen“ an:  

Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Bundesministeriums des Innern und für Heimat entwickelt ein Trägerverbund bestehend aus Violence Prevention Network gGmbH, der Amadeu Antonio Stiftung sowie Modus – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung gGmbH (modus|zad) Instrumente und Ansätze, um dem Beratungs- und Informationsbedarf zu Verschwörungsdenken und Verschwörungserzählungen in Deutschland gerecht zu werden und um das Feld der Prävention und Beratung zum Phänomenbereich nachhaltig zu vernetzen und bedarfsgerecht zu unterstützen. Ausgangspunkt sind dabei die (zahlreichen) bereits bestehenden Präventions- und Beratungsangebote.   

Ziele 

Vor dem Hintergrund einer diversen und in verschiedenen Themenfeldern verorteten Präventions- und Beratungslandschaft verfolgt das Projekt fünf zentrale Ziele:   

  1. Verbesserung von Kommunikation und Kooperation aller im Themenfeld tätigen Akteur*innen,  
  1. Stärkung der Handlungs- und Rechtssicherheit der beteiligten Akteur*innen,  
  1. Etablierung und Aufrechterhaltung eines nachhaltigen, lebendigen Netzwerks aus Beratungs- und Informationsangeboten zum Zwecke des Fachaustauschs und der kollegialen Beratung, unter Einbeziehung bereits bestehender Netzwerke,  
  1. Etablierung einer bundesweiten Verweisberatung für das soziale Umfeld von Verschwörungsgläubigen und  
  1. Weiterentwicklung der pädagogischen Fachpraxis im Themenfeld.  

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, die Beratungs-, Informations- und Präventionslandschaft zum Themenfeld Verschwörungsdenken und Verschwörungserzählungen nachhaltig zu vernetzen und zu professionalisieren. Daran anschließend soll durch die Schaffung einer bundesweit erreichbaren Verweisberatung eine leicht zugängliche und niedrigschwellige erste Orientierung und Hilfestellung geboten werden und der Zugang zu passenden Unterstützungsangeboten vor Ort (für Ratsuchende und Multiplikator*innen) verbessert werden. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Demokratie und zur Bekämpfung von demokratiefeindlichen und radikalisierungsfördernden Bestrebungen geleistet.    

Bei der Umsetzung des Projekts konzentriert modus|zad sich auf die Bestandserhebung der bundesweiten Beratungs- und Informationsangebote. Diese beinhaltet die Erhebung und Clusterung der bundesweit bestehenden Informations-, Beratungs- und Präventionsangebote zum Themenbereich Verschwörungsdenken sowie den bedarfsorientierten Einbezug der Landes-Demokratiezentren. Ein interdisziplinärer Fachbeirat fungiert als externes Beratungsgremium und dient der Reflexion sowie der fachwissenschaftlichen Qualitätssicherung.   

Zielgruppen 

Das Projekt “Weiterentwicklung der Prävention von sowie Beratung zu Verschwörungsdenken in Zusammenhang mit extremistischen Einstellungen” konzentriert sich auf vier Hauptzielgruppen:   

  • Multiplikator*innen und Fachkräfte,   
  • zivilgesellschaftliche Vereine und Organisationen,  
  • staatliche Stellen und  
  • Menschen aus dem Umfeld Verschwörungsgläubiger (sowie ggf. auch Verschwörungsgläubige selbst)   

Über diese Gruppen hinaus richtet sich das Projekt an einen erweiterten Kreis interessierter Stakeholder*innen und Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Verwaltung. Die relevanten Akteur*innen aus der bestehenden Beratungs-, Informations- und Präventionslandschaft werden durch partizipative Formate in die Konzeption sowie Umsetzung des Informationsangebotes, der Vernetzung und Verweisberatung eingebunden. Zudem werden die Perspektiven der Länder insbesondere durch den Austausch mit den jeweiligen Landes-Demokratiezentren in das Projekt und die Aktivitäten involviert.